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CD des Monats: Doyle Bramhall II – Shades
Die berühmtesten Musiker reissen sich um Doyle Bramhall II, und mit ihnen viele Konzertveranstalter weltweit. Dank spezieller Beziehungen ist es Groove Now gelungen, diesen unglaublichen und einzigartigen Musiker, der auf dem Weg zum Superstar ist, für zwei exklusive Clubkonzerte zu gewinnen: Am 17 und 18. Mai 2019 wird Doyle bei Groove Now auf der Bühne stehen und sein Album "Shades" präsentieren. Ab November ist der Vorverkauf für diese sensationellen Konzerte eröffnet.
Die Begeisterung und das Talent zur Musik wurde Doyle schon in frühster Kindheit mit in die Wiege gelegt. Sein Vater, der ältere Doyle Bramhall, spielte mit Gitarrist Jimmie Vaughan, Stevie Ray, Freddie King und Lightnin’ Hopkins zusammen. Es ist kaum verwunderlich, dass Doyle schon bald seine eigene erste Gitarre in den Händen hielt und mit seinem Vater jammte.
Bereits mit 18 Jahren schloss er sich den Fabulous Thunderbirds an und gründete alsbald mit seinem Kumpel, Gitarrenass Charlie Sexton die Arc Angeles. Die weiteren Bandmitglieder, Schlagzeuger Chris Layton und Bassist Tommy Shannon, spielten zuvor mit Stevie Ray und gemeinsam wurde 1992 ein starkes, selbstbetiteltes Debüt veröffentlicht.
Zu weiteren Projekten kam es nicht, da sich Doyle sich anschliessend verstärkt seiner Solokarriere widmete und einen Vertrag bei Geffen Records unterschrieb.
Die Alben "Bramhall II" (1996) und "Jellycream" (1999) folgten und gewannen nicht nur die Herzen von Kritikern, sondern auch von niemand geringeren als Roger Waters und Eric Clapton.
Kurz nach der Veröffentlichung von "Jellycream" fand sich Bramhall auf Roger Waters "In The Flesh"-Welttourne (1999-2000) wieder, wo er nicht nur Gitarre spielte, sondern auch die Leadvocals und den Backgroundgesang beisteuerte. Seine Auftritte sind auf der CD/DVD "In The Flesh – Live" dokumentiert und der Bund mit dem Pink Floyd-Sänger hätte vielleicht auch noch länger angedauert, hätte er keinen Anruf von Eric Clapton persönlich bekommen. "Eines Tages nahm ich den Hörer ab und hörte ihn sagen 'Hi, hier ist Eric und ich bin ein großer Fan von Dir. Ich mache gerade eine Platte zusammen mit B.B. King und würde gerne mit Dir zusammenarbeiten'", erinnert sich Bramhall.
Auf dem bald folgenden Album "Riding With The King" ist nicht nur Bramhalls virtuoses Gitarrenspiel zu hören, sondern auch zwei Stücke von Doyle. "Dass Eric auch zwei meiner Songs covern würde, hätte ich nie zu träumen gewagt", strahlt Bramhall.
"Riding With The King" war der Beginn einer inzwischen zwei Jahrzehnte dauernden Partnerschaft von Bramhall und Clapton. Auf Claptons 2004 veröffentlichten Tributalben "Me And Mr. Johnson" (2004) und "Sessions For Robert J" ist er an der Gitarre zu hören. Eigens geschriebene Stücke von Bramhall integrierte Clapton schliesslich auf seinen Alben Reptile“ (2001), "Back Home" (2004) und "The Road To Escondito" (2005). Schließlich wurde Bramhall sogar Co-Produzent von "Clapton" (2010) und "Old Sock" (2013) und auf der Bühne ist er Claptons feuriger Gitarren-Gegenpart.
Wenn Bramhall einmal nicht mit Clapton auf der Bühne oder im Studio steht, fliegt er rund um den Globus um mit anderen Musikern zu arbeiten, die um seine Aufmerksamkeit buhlten. Unter ihnen auch Sheryl Crow. Bramhall co-produzierte und schrieb Songs für ihr 2011 erschienenes Album "From Memphis" und ging anschlissend mit ihr auf Tour. Auch auf ihrem letztjährigen Album "Be Myself" steuerte er die Gitarrenparts bei. Ausserdem begann er eine langjährige Partnerschaft mit der Tedeschi Trucks Band: er begleitete die Gruppe auf ihren Tourneen und schrieb Songs für die Soloalben ihrer Gründungsmitglieder, Derek Trucks und Susan Tedeschi.
Während seiner Karriere als Sideman und Produzent legte Bramhall sein Soloprojekt auf Eis. 2016 kehrte er jedoch mit seinem selbstproduzierten Album "Rich Man" zurück. Die Texte sind infolge des Todes seines Vaters im Jahr 2011 sehr tiefgründig und persönlich. Zu hören sind glühender Bluesrock, grooviger Southern Soul sowie Elemente des Nahen Ostens, die er auf seinen Reisen nach Marokko und Indien aufgeschnappt hatte. Die Kritiken zu "Rich Man" überschlugen sich. American Blues Scene schwärmte, das Album sei ein "grosses Hörvergnügen und voller lebendiger und lebhafter Klanglandschaften."
Seine kreative Mission setzt Doyle nun auf seinem fünften Soloalbum "Shades" fort. "Das Album war auf gewisse Art mein Durchbruch, um der Künstler und Produzent zu werden, der ich immer sein wollte", sagt Bramhall. "Shades" wurde hauptsächlich in Brooklyn und Los Angeles aufgenommen und ist ein faszinierender Mix aus dreckigem Blues, rauem Garagenrock, transzendentem Psychedelic und herzergreifenden Balladen. Als Multi-Instrumentalist, Produzent und Sänger legte er seine eigene Messlatte nochmals um ein Vielfaches höher. Als Texter und Arrangeur folgte er der Stimme seines Herzens. "Ich nannte das Album "Shades", nachdem ich nach Fotos dafür gesucht hatte", erklärt er. "Schatten können durch Farben und Licht entstehen, aber auch durch Musik und Emotionen. Ich glaube, ein Album repräsentiert immer eine bestimmte Zeit im Leben, so wie ein Schnappschuss. Meine letzte Platte thematisierte eine bestimmte Art von Gefühlen, doch inzwischen bin ich persönlich und emotional an einem ganz anderen Ort angekommen. Viele der Songs handeln von Verständnis und innerem Frieden und es hat lange gedauert, bis ich diesen für mich gefunden habe. Ich hoffe, dass sich die Zuhörer ebenfalls damit identifizieren können."
Neben Bramhall sind auf "Shades" Bassist Chris Bruce, Multi-Instrumentalist und Gitarren-Arrangeur Adam Minkoff sowie die Schlagzeuger Carla Azar und Abe Rounds zu hören, mit denen er seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Außerdem schmücken zahlreiche Gastauftritte befreundeter Musiker sein Werk. Eric Clapton darf dabei natürlich nicht fehlen. Sein glühendes Back-And-Forth-Spiel auf dem bebenden, R&B-lastigen "Everything You Need" lässt die Herzen aller Axe-Gitarrenliebhaber höher schlagen.
Bramhall und die Pianistin und Sängerin Norah Jones machen bereits seit mehreren Jahren gemeinsam Musik. Schon auf "Rich Man" sang sie gemeinsam mit ihm das Duett "New Faith". Auf der eleganten Ballade "Searching For Love" standen sie nun erneut gemeinsam vor dem Mikrofon.
Eine überraschende klangliche Wendung ist das rockige "Live Forever", für das sich Bramhall seine Kumpels aus Austin, die Greyhounds, in Studio geholt hat. "An einigen Songs schraubst und feilst Du wochenlang herum. Und andere sprudeln einfach so aus Dir heraus. 'Live Forever' gehört zu letzteren. Ich rief die Jungs an und sagte 'Hey, lasst uns was im Austin-Style machen'. Und innerhalb von drei Stunden war das Stück fertig."
"Shades" schliesst mit einer ehrfürchtigen Version von Bob Dylans "Going, Going, Gone", ein Juwel aus dessen Album "Planet Waves" (1974). Bramhall hatte den Song erst im letzten Jahr mit der Tedeschi Trucks Band bei einem Gregg Allman Tributkonzert gespielt (Allman selbst coverte den Dylan-Klassiker auf seinem letzten Album "Southern Blood") und glaubte, dass dies das passende Ende für sein Album sein würde. "Den Song mit Derek und Susan einzuspielen fühlte sich sehr natürlich an. Ich nahm ihn mit der kompletten elfköpfigen Band im Studio auf."